Taekwondo für Kinder
Taekwondo (auch Tae-Kwon-Do oder Taekwon-Do) ist ein koreanischer Kampfsport und steht für Fuß(Tae), Faust (Kwon) und Weg(Do, hier ist der Weg des Geistes gemeint).
Grundsätzlich ist Taekwon-Do für Kinder ab 5 – 6 Jahren geeignet. Da nach oben fast keine Altersgrenze gesetzt ist, können Eltern als auch Großeltern gemeinsam mit den Kindern trainieren.
Kindertraining
Aufgrund der bestehenden Disziplin und der streng geregelten Abläufe während des Training lernen Kinder hier, dass es in dieser Welt auch Grenzen und Regeln gibt, die einzuhalten sind.
Es wird nicht nur auf Einhaltung der Regeln während des Trainings geachtet sondern es beginnt tatsächlich mit dem betreten des Raumes,(Dojangregeln)z.B.: Schuhe müssen ordentlich an ihren Platz gestellt werden. In der Umkleide herrscht ebenfalls Ordnung und Beschimpfungen oder Auslachen werden nicht geduldet. Selbstverständlich ist jegliche Art von körperlicher Gewalt absolut untersagt. In einem solchen Fall wird das Kind vom Training für mindestens eine Stunde ausgeschlossen.
Neulinge werden sofort integriert und respektiert, egal wie holprig die ersten Versuche im Training aussehen.
Die Vielzahl der Übungen entsprechen dem natürlichen Spiel- und Bewegungsdrang der Kinder. Wir haben beobachtet, dass Kinder die zunächst aufgrund ihres Bewegungsmangel müde und abgeschlappt sind, jetzt aber richtig aufblühen und strahlend- schwitzend das Übungsgebäude verlassen.
Auch für Kinder mit Koordinationsproblemen ist diese Sportart aufgrund des Lernens der Körperbeherrschung absolut geeignet.
Auf Kinder mit Problemen in der Koordination wird äußerst individuell eingegangen, da sie auch von anderen Kindern nicht gehänselt werden, kann man das Selbstvertrauen förmlich wachsen sehen.
Es wird in jeder Trainingseinheit dafür Sorge getragen, dass selbst der Schwächste ein Erfolgserlebnis mit nach Hause nehmen kann.
Andere, zunächst verhaltensauffällige Kinder werden hier schnell lernen sich in einer Gruppe einzufügen und den Vorteil des geschützten Raumes zu schätzen. Haudegen haben hier keine Chance, da hier strenge Verhaltensregeln herrschen. Ist ein Kind schwerer von einer Verhaltensstörung betroffen, muss es leider nach einer gewissen Zeit ausgeschlossen werden, da das Gesamtgruppenkonzept ansonsten stark gestört wird. Hier spricht der Übungsleiter sehr direkte, freundliche und auch hilfreiche Worte mit den Eltern. Es werden Alternativen (evtl. spezielle Therapiemöglichkeiten) mit auf den Weg gegeben.
Insgesamt trägt diese Sportart zur Förderung des Sozialverhaltens bei.
Warum Taekwondo für Kinder und Jugendliche?
Wenn Ihr Kind in Konflikte gerät, egal welcher Art, dann lernt es bei regelmäßigem Training sehr bald, Konflikten aus dem Weg zu gehen oder sich selbstbewusst dem Konfliktgrund zu stellen.
Ein Merkmal von Taekwondo ist es, Angriffe waffenlos abzuwehren. Dabei gibt es kaum einen Teil des Körpers, der nicht eingesetzt werden kann. Nicht nur Hände und Füße, sondern auch einzelne Finger, Knöchel, Ellbogen oder Knie werden je nach Situation gebraucht.
Alle Bewegungen im Taekwondo gehen dabei vom Grundsatz der Verteidigung aus.
TAE bedeutet „Fuß“, „mit dem Fuß schlagen, treten“.
KWON bedeutet „Faust“, „mit der Faust schlagen“.
DO bedeutet „der Geist und der Weg“.
Im Allgemeinen wird das interpretiert als „DER VOM GEIST GESTEUERTE WEG VON FUß UND FAUST“.
Aus diesem Satz lässt sich die Philosophie von Taekwondo ableiten: Das Training findet nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf geistiger Ebene statt.
Dabei ist es notwendig, das körperliche Training nicht zu übertreiben, sondern richtig zu dosieren.
Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre werden deshalb oft gesondert trainiert. Hier wird weniger auf Kraft oder Kraftzuwachs, als auf Beweglichkeit und motorisches Lernen Wert gelegt.
Vor allem für Kinder hat das Training (geeignet ab etwa 5 Jahren) dieser Kampfkunst einen hohen erzieherischen Wert:
Stille Kinder werden z.B. ermutigt, sich mehr zuzutrauen oder hyperaktive Kinder lernen sich in eine Gruppe einzufügen und Rücksicht auf andere zu nehmen. Im Kindertraining werden Dinge wie Respekt, Konzentration und Disziplin besonders betont.
Oft wird Disziplin mit übermäßiger Strenge verwechselt. Das ist bei Taekwondo jedoch nicht der Fall. Für Aussenstehende mag es sicherlich verwunderlich sein, wenn sich die Schüler
beim Betreten der Halle verbeugen,
zu Trainingsbeginn vor dem Trainer verbeugen,
oder bei Partnerübungen (z.B. Einschrittkampf „Ilbo Taeryon“) vor dem Mitschüler verbeugen.
Weitere Beispiele der Trainingsdisziplin sind z.B. das konsequente Anerziehen eines Kampfschreies („Kihab“) beim Ausführen einer Technik oder die Maßnahme bei Unkonzentriertheit.
Wichtig ist auch das korrekte Anlegen des Taekwondo-Anzuges („Dobok“) und des Gürtels („Ty“).
Wer aber beginnt, sich voll und ganz mit dem Sport und allen Bestandteilen der Kampfkunst auseinander zu setzen und diese zu verinnerlichen, wird bald feststellen:
Taekwondo ist charakterbildend und vermittelt neben körperlichen Fähigkeiten der Selbstverteidigung auch diszipliniertes Denken.
Dadurch wird es möglich, Selbstvertrauen und die nötige Gelassenheit zur Selbstverteidigung zu erlangen. Selbstvertrauen ist wiederum die Voraussetzung für Bescheidenheit und Toleranz, zwei erklärte Ziele von Taekwondo.
Es gibt also eine Reihe von Gründen, die dafür sprechen, dass Ihr Kind Taekwondo erlernt:
Fitness und Kondition, Vorbeugung von Haltungsschäden, Selbstdisziplin, Selbstverteidigung, Geist, Schnelligkeit, Körperbeherrschung, Durchhaltevermögen, Spaß in der Gruppe, Motivation und Selbstbewusstsein.
Dieses kommt auch dem täglichen Anforderungen im schulischen Alltag zugute.
Gerade in der heutigen Zeit wird dort von den Kindern sehr viel abverlangt und gefordert.
Durch das regelmäßige Training wird auch zwangsläufig die Konzentration gefördert und ein längeres aktives waches Aufnehmen von den dortigen gestellten Aufgaben. Auch ein miteinander ist mit den anderen Mitschülern sehr oft überdurchschnittlich gut.
In einigen Bundesländern wird bereits aktiv daran gearbeitet das Taekwondo Schulsport wird, da auch die Schulämter erkannt haben, wie förderlich diese Sportart für die gesamte schulische Entwickelung ist. Taekwondo ist halt kein „Hau drauf Sport“ sondern fördert die geistige Entwicklung sehr positiv .
Statistisch gesehen ist diese Sportart auch ungefährlicher wie man erst denkt. Verletzungen kommen sehr selten vor und es wird beim Training sehr viel Rücksicht auf andere genommen. Laut einer Studie der ARAG aus dem Jahr 2000 in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden, finden erheblich mehr Sportunfälle bei Ballsportarten statt als beim Kampfsport. Dazu mal hier eine Unfall Grafik von der Universität Salzburg aus dem Jahre 2007. Dieses lässt eindeutig erkennen das Taekwondo besonders gut für Kinder und Jugendliche geeignet ist .